England plant neuen Nationalwald mit 20 Millionen Bäumen - Squirrel News

England plant neuen Nationalwald mit 20 Millionen Bäumen

England, Wald, Felder

Die britische Regierung hat angekündigt, im Westen Englands 20 Millionen Bäume zu pflanzen. Der “Western Forest” soll einer von drei neuen Nationalwäldern werden und zahlreiche positive Auswirkungen haben. 

Die Europäische Union (EU) hat mit dem lange umkämpften Naturschutzgesetz im vergangenen Jahr festgelegt, dass die Mitgliedsstaaten bis 2030 für 20 Prozent ihrer Landflächen Schutzmaßnahmen einführen sollen; zum Beispiel indem sie Moore wiedervernässen, mehr Bäume in Städten pflanzen oder Flusslandschaften wieder in ihren natürlichen Zustand versetzen. 

Das Vereinigte Königreich ist zwar nicht mehr Teil der EU, hat sich aber ähnliche Ziele gesetzt. So ist im Regierungsmanifest unter anderem festgelegt, dass bis 2050 16,5 Prozent der Landfläche mit Wäldern bedeckt sein sollen. 

In einem ersten Schritt soll dafür in Englands Westen ein 2500 Hektar großes Waldgebiet angelegt werden. Sowohl in ländlichen Gebieten wie Gloucestershire, Wiltshire und Somerset als auch in städtischen Gebieten wie Bristol, Swindon und Gloucester sollen dafür neue Wälder angelegt und bestehende Waldgebiete ausgebaut werden.

Fokus auf Agroforstwirtschaft

Der “Western Forest” soll der erste von drei neuen, geplanten Nationalwäldern sein, mit denen die Regierung ihr Ziel einer Waldbedeckung von 16,5 Prozent erreichen will. Für die Umsetzung stellt die Regierung in den nächsten fünf Jahren 7,5 Millionen Pfund an Fördermitteln bereit. Derzeit liegt die Waldbedeckung in England bei insgesamt 10 Prozent, im Westen des Landes Englands sogar bei nur 7 Prozent. 

Ein zentraler Aspekt des Programms ist die Integration der Bäume in landwirtschaftlich genutzte Flächen, denn drei Viertel des geplanten Waldes sollen auf Ackerland entstehen. Die Agroforstwirtschaft soll Landwirtschaft und Forstwirtschaft miteinander verbinden und die Böden vor Erosion, Dürre und Überschwemmungen schützen. 

Auch beim Klimaschutz spielt der Wald eine zentrale Rolle, indem er CO2 speichert und dadurch auch das lokale Klima reguliert. Außerdem ist geplant, bestehende Waldgebiete und Lebensräume zu revitalisieren und nachhaltige Bewirtschaftungsmethoden zu fördern. Dadurch können Wälder auch zur Nahrungsmittelproduktion beitragen. 

Zahlreiche Vorteile, auch für die Wirtschaft

Die britische Naturministerin Mary Creagh betonte die vielfältigen Vorteile des nationalen Aufforstungsprojekts und erklärte, es würde den Menschen die Natur näherbringen, die Tierwelt schützen und Überschwemmungen verhindern.

An der Umsetzung maßgeblich beteiligt ist der Forest of Avon Trust. Dessen Geschäftsführerin Alex Stone kündigte an, der Western Forest werde “unsere städtischen und ländlichen Landschaften aufwerten, verbinden und verbessern, Investitionen in der Region fördern, Arbeitsplätze und Qualifikationsmöglichkeiten schaffen” und zahllose positive Auswirkungen haben. 

Das Vorhaben der drei neuen Nationalwälder baut auf dem Erfolg des ersten britischen National Forest auf, der in den 90er Jahren mit knapp 10 Millionen Bäumen in den englischen Midlands angelegt wurde. Dies hatte Beteiligten zufolge positive Auswirkungen auf die Umwelt und brachte zugleich Vorteile für Städte und die lokale Wirtschaft.

Quellen: BBC, The Guardian, Zeit Online

Foto: Tom Wheatley / Unsplash (CC0)

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