Zum Jahreswechsel haben wir einige der wichtigsten und spannendsten Beiträge aus dem vergangenen Jahr zusammengestellt: von Kindern, die dank Impfung vor Malaria gerettet wurden, bis zu einer indigenen Gemeinde in Mexiko, die die Kartelle besiegt hat.
WHO: Eine Million Kinder in Afrika gegen Malaria geimpft
In einem Pilotprojekt in Ghana, Kenia und Malawi wurden bereits mehr als eine Million Kinder mit dem neuen Impfstoff gegen Malaria geimpft. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, damit jedes Jahr 40.000 bis 80.000 Kindern in Afrika das Leben retten zu können.
Einem neuen UN-Bericht zufolge ist die Armut in Indien innerhalb von 15 Jahren stark gesunken: Die Zahl von Armut betroffener Menschen sei um 415 Millionen gefallen. Indiens Armutsindizes hätten sich damit mehr als halbiert.
Die gesunde Lebenserwartung in Afrika ist zwischen 2000 und 2019 um zehn Jahre gestiegen – so viel wie nirgendwo sonst. Für den Fortschritt gibt es mehrere Gründe.
Great Barrier Reef verzeichnet höchste Korallendichte seit 36 Jahren
Obwohl der Klimawandel dem größten Korallenriff der Welt immer wieder zusetzt, scheint es sich zumindest teilweise erholt zu haben. Allerdings bleibt die Frage, ob die Erholung von Dauer sein kann.
Korallenriffe sind sehr wichtig für die Meere und leider stark bedroht. Eine brasilianische Meeresbiologin hat nun die erste Arznei für gefährdete Korallen entwickelt – mit einer Methode, die an Joghurt erinnert.
Vereinte Nationen einigen sich auf Artenschutz-Abkommen
Bei der Artenschutzkonferenz in Montreal gibt es einen Durchbruch: Die Staaten haben ein ambitioniertes Abschlussdokument verabschiedet. Fast ein Drittel der Erde soll besonders geschützt werden – bis 2030.
Nicht weniger als 70 Firmen in Großbritannien probieren zurzeit aus, was passiert, wenn die Arbeitszeit der Beschäftigten auf 80 Prozent sinkt, der Lohn aber bei 100 Prozent bleibt. Es ist wohl das größte Pilotprojekt dazu weltweit.
100 britische Unternehmen wollen Vier-Tage-Woche ohne Lohneinbußen
Der weltweit größte Test einer Vier-Tage-Woche ist noch gar nicht abgeschlossen, da melden sich schon wieder 100 Unternehmen in Großbritannien, die das Konzept umsetzen wollen. Ein Historiker sieht Parallelen zur Einführung des zweitägigen Wochenendes im 19. Jahrhundert. (Beitrag auf Englisch)
In vier kanadischen Bundesstaaten dürfen Ärzte ab jetzt anstelle von Medikamenten auch Zeit in der Natur verschreiben. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass letzteres die seelische und körperliche Verfassung positiv verändert.
In einem neuen Pilotprojekt in Brüssel können Psychiaterinnen und Psychiater Patienten mit Angststörungen und anderen Problemen künftig kulturelle Aktivitäten wie Museumsbesuche verschreiben – als zusätzliches Mittel neben Medikamenten und Therapie.
Im Rahmen einer Studie wurde ein Medikament gegen Darmkrebs getestet – und bei allen Teilnehmern verschwanden die Tumore. Selbst die Fachwelt ist positiv überrascht.
Das höchste Gericht in Ecuador hat entschieden, dass wilde Tiere Rechte haben. Damit dürften sie nicht länger gefangen und als Haustiere gehalten werden. Zuvor hatte das Land bereits Rechte für die Natur in seiner Verfassung verankert.
Die spanische Salzwasserlagune Mar Menor ist so stark belastet, dass die Wassertemperaturen über 30 Grad steigen und Fische in Massen sterben. Nun hat sie als erstes Ökosystem in Europa eine eigene Rechtspersönlichkeit und einklagbare Rechte erhalten.
Patagonia-Gründer verschenkt Unternehmen an Stiftung
Yvon Chouinard, Gründer der Öko-Modefirma Patagonia, hat sein Unternehmen an eine Stiftung übertragen. Der Firmenwert wird auf mehrere Milliarden geschätzt. Ab jetzt sollen alle Gewinne in den Klimaschutz fließen: allein in diesem Jahr 100 Millionen Dollar.
Ein Dorfbäcker aus dem Münchner Umland hat gemeinsam mit Forschern der TU München einen Ersatz für das schädliche Palmöl entwickelt. Als Rohstoff dient eine Ressource, die es leider im Übermaß gibt – altes, unverkauftes Brot.
Dieser Architekt will den Hausbau durch Stroh revolutionieren
Vor 15 Jahren hat der Architekt Werner Ehrich Stroh als Baustoff entdeckt. Seitdem experimentiert er damit. Er ist überzeugt: Mit den jährlichen Strohabfällen der Landwirtschaft könnte man jedes Jahr 300.000 nachhaltige Häuser bauen.
Das „beste Haus des Jahres“ verbindet Rückzug und Gemeinschaft
Das Wohnhaus „San Riemo“ in München ist als „bestes Gebäude des Jahres“ ausgezeichnet worden. Es zeigt, wie gemeinschaftliches Zusammenleben möglich ist, ohne auf Individualität zu verzichten. Und auch der Prozess seiner Entstehung sticht heraus.
Die Nachfrage nach Nachtzug-Verbindungen ist in Deutschland stark gestiegen. Bedient wird sie vor allem von ausländischen Anbietern. Sie schaffen, woran die Deutsche Bahn zuletzt gescheitert ist.
Berlin plant eine „Jugendkulturkarte“ im Wert von 50 Euro, der Bund einen „Jugendkulturpass“ über 200 Euro. Beides soll jungen Erwachsenen den Besuch von Museen, Theatern und Konzerten erleichtern.
Teachers for Future: Von Anfang an nach Lösungen suchen
Die „Teachers for Future“ wollen Schülerinnen und Schüler dabei unterstützen, die großen gesellschaftlichen Probleme zu lösen. Allerdings sind sie der Ansicht, dass sich die Schulen dafür radikal ändern müssten.
Wie gut bereitet uns die Schule eigentlich auf die Zukunft vor? Und was müsste sich ändern, damit das noch besser funktioniert? Darüber haben wir im Squirrel News Podcast mit Nora Oehmichen von Teachers for Future gesprochen. Sie preist unter anderem die Vorzüge eines „Freidays“.
Wie Freiwillige in Schleswig-Holstein Mini-Wälder pflanzen
Mini-Wälder brauchen nicht viel Platz und nach dem Einpflanzen ist nicht mehr viel zu tun. Ein Verein hat solche Wälder bereits in mehreren norddeutschen Städten angelegt.
Schon kleinste Wälder in der Stadt haben positive Auswirkungen auf Mikroklima und Artenvielfalt. Der Verein Citizen’s Forests pflanzt mit vielen freiwilligen Helfern „Bürgerwälder“. In unserer neuen Podcast-Folge berichten die zwei Gründer, wie sie Bäume schnell zum Wachsen bringen und wie man sich ihrer Bewegung anschließen kann.
Allein in der deutschen Hauptstadt gibt es mehr als 40 Gegenden, die besonders von Armut betroffen sind. Viele Probleme werden von einer Generation an die nächste weitergegeben. An einem Beispiel aus Offenbach lässt sich lernen, was Städte dagegen tun können.
Pakistan: Comedy als Mittel des sozialen Fortschritts
Immer mehr Frauen erobern Pakistans Comedy-Bühnen. Der Humor erleichtert es ihnen, über Themen zu sprechen, die sonst tabu sind, und ihre Stimmen gegen patriarchalische Strukturen und Diskriminierung zu erheben.
Stand-up-Comedy-Kurs in England hilft Männern mit Suizidgefahr
Das britische Gesundheitssystem finanziert ab sofort Kurse in Stand-up-Comedy für Männer, bei denen Suizidgefahr besteht. Entstanden ist der Ansatz aus einem Forschungsprojekt zu Comedy im therapeutischen Einsatz.
Vor zehn Jahren war die mexikanische Kleinstadt Cherán geprägt von Gewalt, Drogenabbau und illegalem Holzhandel. Dann reichte es den Bewohnern und sie wehrten sich – und es entstand eine basisdemokratische Gemeinschaft, die ihre indigenen Traditionen neu belebte.
Büffel sicherten indigenen Völkern in Amerika über Jahrtausende das Überleben. Dann wurden sie fast ausgerottet. Nun bemühen sich immer mehr Stämme, die Tiere in ihren Reservaten wieder anzusiedeln.