Vom historischen Klimaschutz-Urteil über einen Plastikersatz aus Krebsschalen bis zu einer Universität für globale Problemlöser: Hier kommt unser Rückblick auf die wichtigsten konstruktiven Nachrichten und Geschichten des vergangenen Monats
Historisches Gerichtsurteil macht Klimaschutz zum Menschenrecht
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat zum ersten Mal überhaupt ein Land wegen nicht ausreichendem Klimaschutz verurteilt. Das Urteil dürfte Signalwirkung haben und könnte weitere Klagen nach sich ziehen.
Quelle: ZDF
Südpazifik: Maori erklären Wale zu juristischen Personen
Indigene aus Neuseeland, Tahiti und den Cookinseln haben eine Erklärung unterzeichnet, die Wale als juristische Personen anerkennt. Der Schritt dürfte zu einem besseren Schutz der Tiere führen, zum Beispiel vor Zusammenstößen mit Schiffen.
Quelle: RND
“Historisch”: Griechenland will die Grundschleppnetz-Fischerei verbieten
Als erstes Land in Europa will Griechenland die Grundschleppnetz-Fischerei in allen Meeresschutzgebieten verbieten. Die Methode zerstört Lebensräume auf dem Meeresgrund und kann CO2 freisetzen. (Beitrag auf Englisch)
Quelle: Euronews
Fahrrad überholt Auto
In der französischen Hauptstadt bleibt das Auto immer öfter zugunsten alternativer Verkehrsmittel stehen. Nicht einmal fünf Prozent der Wege werden mit dem Pkw zurückgelegt. In den Vorstädten sieht es jedoch anders aus.
Quelle: Spiegel
In Brandenburg soll das höchste Windrad der Welt errichtet werden
Auf einer ehemaligen Braunkohlehalde in der Lausitz soll das mit 365 Metern höchste Windrad der Welt gebaut werden. Aufgrund der starken Höhenwinde soll es 60 bis 70 Prozent mehr Strom liefern als klassische Anlagen. Die Technologie stammt von einem 93-jährigen Tüftler.
Quelle: Golem
Niedersachsen will Anwohner an Windkraft-Erlösen beteiligen
Ein neues Gesetz in Niedersachsen sieht vor, dass Anwohner von Windkraftanlagen an deren Erlösen beteiligt werden. Auch die Kommunen sollen einen Anteil erhalten. Laut Energieminister Christian Meyer ist das Gesetz bundesweit einzigartig.
Quelle: NDR
Sieben Länder versorgen sich bereits komplett aus erneuerbaren Energien
Die Liste der energieautarken Länder wird länger: Albanien, Bhutan, Äthiopien, Island, Nepal, Paraguay und die Demokratische Republik Kongo speisen ihren Energiebedarf mittlerweile zu mehr als 99,7 Prozent Prozent aus Erdwärme, Wasserkraft, Sonnen- oder Windenergie.
Quelle: WDR
Frauenanteil in “Männerberufen” steigt
Der Anteil von Frauen in Berufen mit hohem Männeranteil ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen, zum Beispiel in der technischen Forschung und Entwicklung. Gleichzeitig steigt der Männeranteil in Pflegeberufen und beim Verkauf von Lebensmitteln.
Quelle: Zeit Online
Lebenserwartung weltweit deutlich gestiegen
Die weltweite Lebenserwartung ist laut einer Studie von 1990 bis 2021 um 6,2 Jahre gestiegen und liegt nun bei über 70 Jahren. Einen Rückgang gab es allerdings durch die Corona-Pandemie.
Quelle: ZDF
Neue Moskitonetze schützen Millionen vor Malaria
Da neue Mückennetze mit wirksameren Insektenvernichtungsmitteln behandelt sind, haben sie einer Berechnung zufolge mehrere Millionen Malaria-Infektionen verhindert. Weltweit sterben bisher pro Jahr mehr als eine halbe Million Menschen an der Krankheit.
Quelle: WDR
Nigeria führt als erstes Land Fünffach-Impfstoff gegen Meningitis ein
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Meningitis-Fälle in Afrika deutlich gestiegen. In Nigeria gab es 153 gemeldete Todesfälle. Nun führt das Land einen Impfstoff ein, der gegen fünf Typen von Hirnhautentzündung gleichzeitig schützt.
Quelle: Morgenpost
Immer mehr Bio-Höfe in Deutschland
Laut Statistischem Bundesamt werden immer mehr Bauernhöfe in Deutschland ökologisch bewirtschaftet, obwohl die Gesamtzahl der Höfe zurückgeht. Auch Tiere werden immer öfter ökologisch gehalten.
Eine neue Studie der Universitäten Hohenheim und Kopenhagen hat Daten von mehr als 2.500 landwirtschaftlichen Betrieben weltweit untersucht – und kommt zu dem Schluss, dass Fruchtfolgen, Blühstreifen und Hecken dem Ertrag nicht schaden, sondern ihn sogar steigern können.
Quelle: Tagesschau
Material der Zukunft: Ein Biokunststoff aus Algen, Pilzen und Krebsschalen
Zwei Forscherinnen der Uni Gießen haben einen neuen, möglicherweise revolutionären Bio-Kunststoff entwickelt, der sich trotz hervorragender Eigenschaften schnell zersetzt. Entdeckt haben sie ihn durch Zufall.
Quelle: Hessenschau
Hamburg fördert Fassadenbegrünung
Grüne Fassaden haben zahlreiche Vorteile. Hamburg fördert die Begrünung von Hauswänden deshalb bis 2027 mit stattlichen Zuschüssen und ergänzt damit die bisherige Gründachstrategie.
Quelle: NDR
Sand, Ziegel und Salz als grüne Energiespeicher
Um Strom noch deutlich länger speichern zu können als Batterien, werden immer öfter Materialien wie Wasser, Sand, Salz oder Steine genutzt. Bei Graz etwa wird ein Steinbruch geflutet, der ab 2026 ein Viertel des Fernwärmebedarfs der Stadt decken soll.
Quelle: Der Standard
Was eine Flächenmanagerin gegen Wohnungsnot tun kann
In Herrenberg bei Stuttgart suchen Flächenmanagerinnen nach ungenutzten Flächen für neue Wohnungen, ohne dass der Stadtrand weiter zugebaut wird. Dabei entstehen auch Projekte wie eine Wohnbauplatzbörse oder Umnutzungsmodelle für Landwirte.
Quelle: Deutschlandfunk Kultur
Umgang mit Geflüchteten: “Kümmerer” können Ängste nehmen
Im Herbst hatten hunderte Menschen in Kusel demonstriert, weil die Stadt viele Geflüchtete aufgenommen hatte. Nun kümmert sich ein “Kümmerer” um ihre Fragen und Sorgen. Speyer hat damit bereits gute Erfahrungen gemacht.
Quelle: SWR
Wie kostenlose Malerarbeiten gegen den Fachkräftemangel helfen
Viele Handwerksbetriebe haben Probleme Nachwuchs zu finden; Malermeister Sebastian Schmitz nicht. Er renoviert mit Schülerinnen und Schülern kostenlos deren Klassenräume und bekommt dadurch hunderte Bewerbungen.
Quelle: ZDF
Tiktok-Videos drehen statt Frontalunterricht
Ein deutsches Bildungs-Start-up will die Begeisterung von Kindern für Social Media zu einer Bildungsressource machen – und lässt sie im Unterricht Tiktok-Videos zu Lerninhalten drehen.
Quelle: Relevant
Ein Hogwarts für Weltverbesserer
Kann man die Rettung der Welt wie ein Start-up angehen? Eine Schule in London versucht es. Sie verspricht, besonders effiziente NGO-Gründer:innen auszubilden. Und bekam 4.500 Bewerbungen
Quelle: taz
Wie kann Kantinenessen besser werden?
Das Berliner Projekt “Kantine Zukunft” will mehr als 50 Kantinen nachhaltig machen: mit hohem Bio-Anteil, weniger Fleisch und mit Produkten aus der Region. Einer der Köche ist Michél Engling. Er war Chefkoch in Nobel-Hotels und leitet jetzt die Kantinen der Berliner Verkehrsbetriebe.
Quelle: ZDF
Neue Drugchecking-App hilft bei der Prävention
In Berlin kann man seit einem Jahr Drogen auf Verunreinigungen testen lassen. Die Nachfrage ist bereits hoch. Eine neue App nutzt die Informationen von Drugchecking-Diensten nun, um die Prävention mit aktuellen Infos und Warnungen für Konsumenten weiter zu verbessern.
Quelle: Deutsche Welle
Mit Pilzen gegen das Trauma
Das Leben von Beth war voller Schicksalsschläge. Nach vielen gescheiterten Therapien schaffte sie es in einer Klinik in Jamaika, ihr posttraumatisches Stresssyndrom zu überwinden – mit Hilfe von Magic Mushrooms.
Quelle: ZDF
Wie eine TV-Show Kenias Landwirtschaft verändert
Die kenianische Fernsehsendung Shamba Shape Up hilft Landwirten, ihre Erträge zu steigern und umweltfreundliche Methoden anzuwenden. Einige Zuschauer haben sich dank ihr sogar entschlossen, selbst Landwirte zu werden.
Quelle: Deutsche Welle
Brasilien: Sauberes Trinkwasser durch Sonnenstrahlen
Ein großer Teil der Bevölkerung Brasiliens hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Anna Luisa Beserra wollte das nicht hinnehmen und erfand mit 15 Jahren ein Gerät, das Wasser mit Hilfe der Sonneneinstrahlung desinfiziert.
Quelle: Das Erste
Paris: Ein Traumjob-Praktikum für benachteiligte Jugendliche
In kaum einem westeuropäischen Land beeinflusst die Herkunft die Bildungschancen so sehr wie in Frankreich. Ein Verein vermittelt Jugendlichen aus “Problemvierteln” deshalb Praktika in ihrem Traumjob und verbessert dadurch ihre Chancen.
Quelle: Arte
Frankreich: Museum auf Rädern bringt Kunst in die Dörfer
Paris ist voll von großer Kunst. Abgehängte Regionen haben davon jedoch wenig. Ein spezieller LKW fährt Originalwerke aus dem Pariser Centre Pompidou nun in ländliche Gebiete ermöglicht Kindern und Erwachsenen einen direkten Zugang dazu.
Quelle: ZDF
“Wir müssen mit den richtigen Worten bewaffnet sein”
Seit zwei Jahrzehnten konzentriert sich die Polizei in der französischsprachigen Schweiz auf Psychologie als “wichtigste Waffe der Beamten”. Europaweit ist sie damit einzigartig. Die Zahlen sprechen für sich.