Von weniger Kinderehen und Häusern über Straßen bis zur Angstbekämpfung durch Klettern und Aufforstung mit Drohnen: Hier kommt unser Rückblick auf die wichtigsten und spannendsten Beiträge des vergangenen Monats.
Schuldentausch hilft beim Erhalt der Galapagos-Inseln
Die Galapagos-Inseln sind eines der wertvollsten Ökosysteme der Welt. Um ihren Erhalt zu sichern, erließ die Schweizer Bank Credit Suisse der Regierung von Ecuador 1,6 Milliarden Dollar Schulden. Es ist der weltweit größte Tausch von Schulden gegen Naturschutz.
Der Anteil der Mädchen in Kinderehen geht laut Unicef weltweit zurück. Allerdings werden immer noch zwölf Millionen Mädchen jährlich vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet. Aktuelle Krisen bremsen den Fortschritt.
Gelähmter Mann kann dank Implantaten wieder laufen
Nach einem Motorradunfall war der Niederländer Gert-Jan Oskam vom Hals abwärts gelähmt. Ein Forschungsteam der Uni Lausanne setzte ihm Implantate in Kopf und Wirbelsäule ein. Nun kann er sich wieder langsam bewegen.
In der Nähe von Boston entwickelte ein ungeborenes Mädchen eine lebensbedrohliche Krankheit. Als eines der ersten ungeborenen Kinder überhaupt wurde es noch im Mutterleib operiert. Nun kam es gesund zur Welt.
Wie lässt sich in Städten mehr Wohnraum schaffen? Eine Frankfurter Stiftung hat ein Konzept entwickelt, wie große Straßen mit Häusern überbaut werden können. Interessant wäre das auch für andere Städte.
Ein 300 Meter langer Radweg an der Freiburger Messe ist mit mehr als 900 Solarmodulen überdacht worden. Nach Angaben der Stadt ist der erste Radweg mit Solardach in Deutschland.
Noch fehlt es an ausreichend Ladestationen für Elektroautos, doch eines Tages könnten sie überflüssig werden. Denn auf induktiven Autobahnen laden sich Autos während der Fahrt auf. In Bayern und Florida soll das demnächst getestet werden.
Schweden wird wohl als erstes Land der Welt rauchfrei
Die EU hat sich vorgenommen, bis 2040 „rauchfrei“ zu werden. Schweden hat dieses Ziel schon 17 Jahre früher erreicht. Auf anderen Wegen wird Tabak aber noch konsumiert. Das hat zwar auch Nachteile, hat insgesamt aber geholfen.
Indien will wohl keine neuen Kohlekraftwerke mehr bauen
Bisher werden fast drei Viertel des Stroms und die Hälfte des gesamten indischen Energiebedarfs durch Kohle gedeckt. Jetzt plant die Regierung offenbar, in Zukunft keine neuen Kraftwerke mehr zu bauen.
Produkte wie Kaffee, Kakao, Holz oder Palmöl dürfen in Zukunft nur noch dann in EU-Ländern verkauft werden, wenn dafür nach 2020 keine Wälder gerodet wurden. Bei Verstößen drohen Firmen hohe Strafen.
Grundsatzurteil: Verpackungssteuer in Tübingen darf bleiben
Mit einer Verpackungssteuer will die Stadt Tübingen den Müll in der Innenstadt verkleinern und Entsorgungskosten einsparen. McDonalds hatte dagegen geklagt. Nun hat das Bundesverwaltungsgericht entschieden, dass die Steuer bleiben darf.
Erster offizieller Bürgerrat soll Bundestag beraten
Demnächst soll der erste offizielle Bürgerrat den Bundestag beraten. Dabei geht es um geeignete staatliche Maßnahmen für eine gesunde und nachhaltige Ernährung.
Diese Plattform macht sexualisierte Gewalt sichtbar
Auf der Plattform „Sirens Collective“ können sexuelle Übergriffe anonym geteilt werden. Schon jetzt zählt sie mehr als 4000 Einträge. Viele schreiben, dass sie ihre Erfahrungen zum ersten Mal herauslassen.
Niederlande: Neue Wege zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum
Lange haben die Niederlande den Wohnungsmarkt sich selbst überlassen. Funktioniert hat das nicht. Nun versucht das Land mit vielen neuen Mitteln, das Wohnen wieder erschwinglich zu machen: zum Beispiel durch modulare Häuser und Schutzzonen gegen Spekulanten.
Moderne Öko-Architektur wird oft als Privileg für Reiche gesehen. Doch das muss nicht so sein. Ein neues Wohnhaus in Leipzig besteht fast komplett aus Holz – und bietet größtenteils Raum für Sozialwohnungen.
Unkraut zwischen Pflastersteinen galt bisher als Zeichen von Unordnung und Verwahrlosung. Doch das könnte sich noch ändern. Denn ein Stadtplaner in Santiago de Compostela hat entdeckt, dass die Pflanzen die Hitze vor Ort teils um fast 30 Grad senken können.
In Zentrum Berlins kommt Energie bald aus dem Abwasserkanal
Im Abwasser steckt wertvolle Energie – und die geht vielerorts ungenutzt in der Kanalisation verloren. Das könnte anders laufen, finden auch die Berliner Stadtwerke und arbeiten an einer nachhaltigeren Lösung.
Intelligente Sprinkleranlagen als Schutz gegen Waldbrände
Die Brände in Spanien beginnen immer früher und bedrohen Dörfer und Städte. Im Osten des Landes zeigt ein Projekt, wie sich Gemeinden mit intelligenten Sprinkler-Türmen gegen die Gefahr schützen können. Dabei nutzen sie recyceltes Wasser von der örtlichen Kläranlage.
Der Dachverband Kritische Aktionärinnen und Aktionäre vertritt Kleinaktionäre auf Hauptversammlungen großer Konzerne und stellt kritische Fragen zu Lieferketten, Menschenrechten und Umweltschutzmaßnahmen. Im Interview erklärt Geschäftsführer Tilmann Massa, wieviel das bewirken kann.
Wie Künstliche Intelligenz im Unterricht helfen kann
Richtig eingesetzt könne ChatGPT Schüler in MINT-Fächern neu motivieren, erklärt der Pädagoge Patrick Bronner im Interview. Eine Lehrkraft ersetzen könne es jedoch nie.
„Der Lernprozess muss konsequent in die Schule verlagert werden“
Eine Umwälzung durch KI werde ohnehin kommen, meint der Lehrer und Blogger Bob Blume im Interview. Die Schule müsse helfen, einen konstruktiven, pragmatischen Umgang damit zu erlernen. Für den Unterricht böte das viele Chancen.
Die Zahl der Organspender ist seit Jahren zu niedrig, um den Bedarf an Spendeorganen zu decken. Der Verein „Junge Helden“ versucht, das durch eine Kampagne für kostenlose Organspende-Tattoos zu ändern.
Wie Klettern gegen Depression und Angst helfen kann
Studien haben gezeigt, dass die sogenannte Bouldertherapie genauso wirksam in der Behandlung von Depressionen ist wie eine Verhaltenstherapie. Zwei Münchnerinnen haben deshalb das Programm „Klettern und Therapie“ entwickelt, das auch für Menschen offen ist, die nicht akut betroffen sind.
Global Magnitsky Act: Eine neue Waffe im Kampf gegen Korruption
Bill Browder arbeitete als Fondsmanager in Russland, als sein Steueranwalt ermordet wurde, nachdem er aufgedeckt hatte, wie 60 Putin-nahe Staatsbeamte hunderte Millionen Dollar veruntreut hatten. Browders anschließender Kampf gegen die Korruption führte zu einem Gesetz, das weltweit neue Chancen eröffnet.
Die brasilianische Stadt Maricá zahlt ihren ärmeren Bürgern und Bürgerinnen ein Grundeinkommen. Das Geld erhalten sie in der virtuellen Währung Mumbuca, die nur vor Ort akzeptiert wird
Dietenbronn als Beispiel für gelungene Integration
Das Dorf Dietenbronn in Oberschwaben hat 120 Geflüchtete aufgenommen, obwohl es nur 35 Einwohner hat. Dass das viel besser klappt als gedacht, liegt nicht nur an zwei hauptamtlichen Integrations-Managerinnen, sondern auch an viel ehrenamtlichem Einsatz.
Bis vor ein paar Jahren wussten sie selbst noch nicht, was Hip Hop ist. Nun sind Iqra Nisar und Anam Nasir die ersten Rapperinnen der konservativen Himalaya-Region Kaschmir. Die Widerstände sind heftig. Doch einschüchtern lassen sie sich nicht.
In Europa kann man sich kaum vorstellen, was es bedeutet, wenn es anderswo keine Toiletten gibt – und wie viele positive Auswirkungen es hat, wenn sie gebaut werden. In unserer neuen Podcast-Folge erklärt uns die Journalistin Patricia Haensel, wie sich die Situation weltweit verbessert, nicht zuletzt in Indien.
Kenia: Wie Bienen die friedliche Koexistenz mit Elefanten ermöglichen
Die sprichwörtliche Mücke hat gegen den Elefanten nicht den Hauch einer Chance. Bienen allerdings schaffen es in Kenia, die Tiere von Äckern zu vertreiben und so die Ernte von Bauern zu schützen.
Kanada erlebte zuletzt die schwersten Brände seiner Geschichte. Weil die Menschen beim Aufforsten nicht hinterherkommen, hilft ein Start-up mit speziell entwickelten Drohnen, riesige Mengen an Samen zu verteilen.