Von zwei neuen großen Meeresschutzgebieten in Australien und Portugal über Kinder, die mit ihren Lösungsvorschlägen Politiker verblüffen, bis zu Ideen, die Menschen in Dörfern zusammenbringen: Hier kommt unser Rückblick auf die wichtigsten und spannendsten konstruktiven Nachrichten im Oktober.
Australien schützt jetzt mehr Ozeanfläche als jedes andere Land
In der Abgeschiedenheit der Heard- und McDonald-Inseln leben Pinguine, Robben und Albatrosse. Nun hat die australische Regierung das Meeresschutzgebiet so sehr vergrößert, dass es weltweit einzigartig ist.
Azoren planen das größte Meeresschutzgebiet im Nordatlantik
Die Azoren wollen fast ein Drittel ihrer Fläche als Schutzgebiet ausweisen und damit das größte Meeresschutzgebiet Europas schaffen. In den Gewässern der portugiesischen Inseln leben unter anderem Wale, Schildkröten und Tiefseekorallen.
Brasilien: Neuer Fonds soll Milliarden für Schutz von Tropenwäldern mobilisieren
Der Tropical Forests Forever Fonds soll künftig Entwicklungsländer dafür belohnen, ihre tropischen Wälder vor Rodungen zu schützen. Statt auf Spenden setzt er auf öffentliches und privates Kapital. Zudem ist er transparent und soll lokale Gruppen wie indigene Völker einbinden.
Mehr als 6000 Jahre lang erkrankten Menschen in Ägypten an Malaria. Nun wurde das Land von der Weltgesundheitsorganisation offiziell zum malariafreien Gebiet erklärt.
Österreich: HPV-Impfrate bei 21- bis 30-Jährigen fast verzehnfacht
Seit Anfang Juli können alle unter 30-Jährigen in Österreich kostenlos die HPV-Impfung nachholen. Mehr als 80.000 Personen haben das Angebot bereits genutzt. Damit hat sich die Zahl der Impfungen bei den 21- bis 30-Jährigen schon fast verzehnfacht.
Zahl der Balkonkraftwerke seit Jahresanfang verdoppelt
Der Boom bei Balkonkraftwerken hält an. Seit Anfang des Jahres hat sich die Zahl der Anlagen in Deutschland schon wieder verdoppelt. Gründe dafür sind unter anderem günstige Preise und weniger bürokratische Hürden.
Nach einem Rückgang aufgrund der Corona-Pandemie steigt die globale Lebenserwartung wieder. Berechnungen der Vereinten Nationen zufolge liegt sie jetzt bei knapp über 73 Jahren.
Shell-Studie: Jugend blickt „überraschend“ positiv in die Zukunft
Trotz Kriegen, Krisen und Ängsten blickt die Mehrheit der Jugendlichen in Deutschland positiv auf die Möglichkeiten, die ihnen Staat und Gesellschaft bieten. 75 Prozent sind mit der Demokratie eher oder sogar sehr zufrieden. Auch Werte wie „Fleiß“ und „Ehrgeiz“ sind vielen wichtig.
Wie eine Hitzefalle die Stahlindustrie grün machen könnte
Für die Herstellung von Zement und Stahl konnten die notwendigen Temperaturen von mehr als 1500 Grad bisher nur mit Koks erreicht werden. Eine „thermische Falle“ der ETH Zürich schafft das nun ebenfalls: mit Parabolspiegeln, die Sonnenlicht bündeln.
Der Chemiekonzern BASF will an seinem Stammsitz in Ludwigshafen die weltweit größte industrielle Wärmepumpe zur Dampferzeugung installieren. In der Chemieproduktion zählt Dampf neben Strom zu den wichtigsten Energieträgern.
Straße in Stuttgart wird mit Asphalt aus Cashew-Schalen gebaut
Statt Bitumen aus Rohöl wird für den Bau einer neuen Straße in Stuttgart eine Mischung aus Resten von Cashew-Schalen genutzt. Das hilft nicht nur der Umwelt, sondern verbessert auch die Qualität des Materials. Auch am Frankfurter Flughafen soll es bald zum Einsatz kommen.
Tübingen: 365 Meter lange beheizbare Radbrücke eröffnet
Eine neue, 365 Meter lange Fahrrad-Brücke verbindet in Tübingen ab sofort zwei Stadtviertel, die bisher nur über Umwege erreichbar waren. Damit im Winter nicht gestreut werden muss, lässt sich die Brücke beheizen.
Studie zu Vier-Tage-Woche: Gesünder und mindestens genauso produktiv
Der erste große Versuch zur Vier-Tage-Woche in Deutschland ist weitgehend beendet und die Ergebnisse sind positiv. Die Mitarbeitenden schliefen nachts mehr; Stress und Burnout-Fälle nahmen ab. Bei Gewinn und Umsatz zeigten sich sogar „leichte Steigerungen“.
Die französische Firma Duralex ist bekannt für ihre Bistro-Gläser, doch sie hat Jahre der Krise hinter sich. Zwei andere Unternehmen wollten sie kaufen. Doch die Mitarbeiter schafften es, ihren Betrieb mit einer Art Genossenschaft zu übernehmen. Nun gibt es keine Investoren mehr – und auch keinen Personalabbau.
Sachsen-Anhalt: Wenn Kinder und Jugendliche Politik machen
Beim „Jugendforum im Altmarkkreis“ suchen Kinder und Jugendliche nach Lösungen für Probleme in ihrer Region und stellen sie anschließend den Erwachsenen vor. Wie schnell sie dabei auf gute Ideen kommen, verblüfft selbst den Bürgermeister.
„Der bisher schlaueste Versuch für Integration in Österreich“
Bis zu 5000 geflüchtete Menschen sollen in Wien ab sofort in Colleges ausgebildet und auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Es ist das „bisher ambitionierteste Programm zur Integration Geflüchteter“ dort.
Ata aus Stuttgart ist Muslim und queer. Mit seiner Initiative „Muslimische Allianz Deutschland“ setzt er sich für Sichtbarkeit und Akzeptanz in beiden Communitys ein.
Warum muslimische Jugendliche und Polizisten zusammen klettern
In Osnabrück treffen sich muslimische Jugendliche und Polizisten im Kletterpark, um auf beiden Seiten Vorurteile abzubauen und Vertrauen aufzubauen. Der Redebedarf ist dabei groß.
Die App „KonterBUNT“ hilft dabei, angemessene Antworten auf menschenfeindliche Behauptungen zu finden. Mitentwicklerin Daniela Kallinich erklärt, wie das im Detail funktioniert.
Neue App verbessert Versorgung von dunkelhäutigen Babys
In Großbritannien sterben schwarze Mütter vor, während und nach der Schwangerschaft viermal häufiger als weiße. Eine Hebammen-Studentin hat deshalb eine App entwickelt, die über Symptome aufklärt, die bei dunkler Haut anders ausfallen können.
Kinderspital zeigt, wie Architektur zur Genesung beitragen kann
Viel Holz, viel Licht, viel Grün: Das neue Kinderkrankenhaus in Zürich zeigt mit seiner Bauweise, wie die Architektur von Kliniken das Wohlbefinden der Menschen darin verändern kann.
Wie gezielte Spenden viel mehr Leben retten können
Untersuchungen haben ergeben, dass datenbasierte Spenden an sehr effektive Hilfsorganisationen bis zu 100 mal wirksamer sein können als spontane Zuwendungen. Wer mit seiner Spende das Bestmögliche bewirken will, sollte deshalb sehr genau hinschauen.
Diese Frauen verteidigungen den Regenwald gegen Drogenbanden
Im kolumbianischen Putumayo setzen sich hunderte Frauen gegen den Raubbau an der Natur zur Wehr, um einen der artenreichsten Orte des Planeten zu erhalten. Die Arbeit ist gefährlich, Gewalt ist an der Tagesordnung. Doch das hält sie nicht davon ab.
Im Seniorenzentrum von Pescueza bestimmen die Bewohner selbst, wie sie betreut werden wollen. Sie sind Teil einer Genossenschaft, die dafür sorgt dafür, dass sie so lang wie möglich im Dorf wohnen können und dass alle die Hilfe bekommen, die sie brauchen.
Verlassene Innenstädte: Wie Bäckerei und Apotheke zum Kulturort werden
Viele Innenstädte leiden unter Leerstand und Versorgungsengpässen. Doch neue Ideen ändern das zumindest teilweise. Sie reichen vom automatisierten Tante-Emma-Laden über eine Bäckerei mit Kiosk, Internet und Kulturprogramm bis zur Apotheke, in der ein Klavier Menschen zusammenbringt.
