Das erste internationale Hochsee-Schutzabkommen hat genügend Unterschriften, um in Kraft zu treten; ein autonomes Tauchsystem sammelt Abfälle im Hafen von Marseille; und eine kleine Buchhandlung bietet Übernachtungen für Lesebegeisterte an: Unsere neue Ausgabe ist da
Nach jahrelangen Verhandlungen kann das erste internationale Hochsee-Schutzabkommen im Januar in Kraft treten. Zwei Unterschriften hatten dafür noch gefehlt. Mit dem UN-Vertrag werden erstmals Schutzgebiete außerhalb der Wirtschaftszonen einzelner Länder ausgewiesen. Dort befinden sich mehr als 60 Prozent der Meeresgebiete.
Im Hafen von Marseille hat ein autonomes Tauchsystem erstmals Abfälle wie Autoreifen und Elektroroller vom Meeresgrund geholt. Die KI-gesteuerte „Unterwasser-Müllabfuhr“ erkennt Objekte selbstständig und sammelt sie mit ihren Greifarmen ein.
Mit mittelhessischen Bracht startet ein solares Wärmenetz, das rund 200 Haushalte zu 70 Prozent mit Sonnenenergie heizen soll. Der hohe Anteil an Solarthermie soll in Europa einmalig sein.
In der Lausitz wird in diesen Tagen das mit 365 Metern höchste Windrad weltweit aufgebaut. Getragen von einer Gitterkonstruktion soll es den dreifachen Ertrag herkömmlicher Turbinen bringen und der Windenergie damit neue Perspektiven eröffnen.
Eine aktuelle Analyse des Energiekonzerns Eon zeigt, wie viel Energie sich einsparen lässt, wenn Elektro-Fahrzeugen bidirektional geladen werden. Teilweise könnte dadurch sogar der Bau von Erdgaskraftwerken überflüssig werden.
In Berlin startet ein neues Pilotprojekt, bei dem Sperrmüll mit dem Lastenrad abgeholt wird. Der „Sperrling“ soll langfristig dazu beitragen, die Hauptstadt sauberer zu machen. Der Service lässt sich online buchen; die Abholung erfolgt direkt vor der Haustür.
In ländlichen Regionen fehlen immer mehr Ärzte. Nordrhein-Westfalen bietet deshalb ein Programm an, das ein Medizinstudium ohne Numerus Clausus ermöglicht. Im Gegenzug verpflichten sich die Studierenden, nach ihrem Abschluss zehn Jahre als Hausärzte auf dem Land zu arbeiten.
In Koblenz ist bezahlbarer Wohnraum knapp. Eine Gruppe junger Menschen hat deshalb einen Verein samt GmbH gegründet und damit ein Haus gekauft. Die Miete zahlen sie nun an sich selbst. Langfristig soll das Haus so dem Wohnungsmarkt entzogen werden.
Der Architekt Van Bo Le-Mentzel entwirft Möbel zum Selberbauen und Mini-Häuser für Obdachlose. Nach einer Eigenbedarfskündigung war er selbst von Wohnungslosigkeit bedroht. Im Interview erklärt er, wie er mit dem Stress der Wohnungskrise umgeht und wie er auch auf kleinem Raum Lösungen findet.
Eine kleine Buchhandlung in Buxtehude bietet Übernachtungen mit Frühstück an. Wer das Angebot bucht, hat den Laden eine Nacht lang für sich allein. Eine Autorin der taz hat es ausprobiert – und wollte gar nicht mehr weg.