Für die heutige Ausgabe haben wir ausschließlich Beiträge zusammengestellt, die sich dem Schutz und der Förderung der Artenvielfalt widmen: von Deutschlands „Bienenhauptstadt“ über Schildkröteneier mit GPS-Sendern bis hin zur Rückkehr des Jaguars in eines der weltgrößten Feuchgebiete.
Die Populationen von Giraffen, Elefanten und Zebras in Kenia haben sich deutlich erholt. Das hat eine neue Wildtierzählung in Kenia ergeben. Aufgrund von Wilderei waren die Zahlen zuvor jahrzehntelang gefallen.
Nashörner 40 Jahre nach Ausrottung in Mosambik zurück
Mehr als 40 Jahre nach der Ausrottung von Nashörnern in Mosambik, sind die ersten 19 der grauen Riesen wieder in das Land im südlichen Afrika eingeführt worden.
Warum sich nachhaltiger Artenschutz auch um Menschen kümmern muss
Um nachhaltig gegen die Wilderei vorzugehen, muss man auch die Bedingungen der Menschen verbessern. Die Lewa-Conservancy in Kenia tut das: mit Fortbildungsangeboten, Mikrokrediten und einem kostenlosen Krankenhaus. So profitieren auch Elefanten, Nashörner und andere bedrohte Tierarten.
Wie drei Dörfer in Kamerun seltene Gorillas schützen
Im Ebo-Regenwald leben seltene Primaten, sogar eine bisher unbekannte Gorilla-Art. Forscher und Einheimische schützen den Wald in einem gemeinsamen Projekt. Inzwischen sind rund 90 Prozent der ehemaligen Wilderer sind zu Landwirten geworden.
„Geier-Restaurants“ in Nepal lösen mehrere Probleme auf einmal
Nepals Geier waren gefürchtet und standen kurz vor der Ausrottung. Dann fanden Naturschützer einen Weg, den Vögeln zu helfen und gleichzeitig die Wirtschaft einer ganzen Region anzukurbeln.
Ranger aus Südafrika testen derzeit ein neues Mittel, um Wilderer zu stoppen: solarbetriebene Motorräder. Sie sind nicht nur günstiger und umweltfreundlicher als die bisherigen Maschinen, sondern auch viel leiser.
Meeresschildkröten sind gefährdet und streng geschützt. Trotzdem landen ihre Eier häufig im Kochtopf. Naturschützer verfolgen die Eierdiebe nun mit Attrappen, die täuschend echt aussehen und mit GPS-Sendern ausgestattet sind.
„Tiny Forests“ sollen die Artenvielfalt in Städten erhöhen, die Luftqualität verbessern und das Wohlbefinden steigern. Seinen Ursprung hat das Konzept in Asien, jetzt breitet es sich auch in Europa immer weiter aus.
Die Stadt Braunschweig hat dem Bienensterben den Kampf angesagt und macht Grünflächen gezielt attraktiv für Wildbienen. Mit ihrem Ansatz will erste sie die erste „Bienenhauptstadt“ Deutschlands werden.
Das Konzept der Saatgut-Bibliotheken stammt aus Nordamerika, mittlerweile gibt es auch in Deutschland immer mehr. Der Vorteil: Man spart Geld und trägt zum Erhalt von alten und unbehandelten Pflanzenarten bei.
Wie müssen Blühstreifen auf Äckern beschaffen sein, damit sie das Insektensterben aufhalten? In Deutschlands größtem Insektenschutzprojekt im Havelland wird das derzeit in Kooperation mit neun landwirtschaftlichen Betrieben getestet.
Das deutsche Saatgutverkehrsgesetz schützt nur die faden Tomaten aus dem Supermarkt. Eine Gärtnermeisterin aus dem Saarland züchtet deshalb alte Tomatensorten, die vom Aussterben bedroht sind – obwohl das eigentlich verboten ist.
Das Instituto Terra um den Fotografen Sebastiao Salgado betreibt im Osten Brasiliens ein beispielloses Aufforstungsprojekt. Nach Jahren der Abholzung kehrt nun das Leben zurück.
Wie Wasserbüffel in Bayern helfen, die Natur zu schützen
In Oberndorf am Lech ist ein außergewöhnliches Beweidungsprojekt gestartet: Fünf Wasserbüffel sollen dort in einem Waldstück weiden und dadurch seltene Orchideen-Arten schützen. Verglichen mit Menschen oder Maschinen spart das sogar Geld.
Der Artenvielfalt ist oft gerade dann am besten geholfen, wenn der Mensch gar nichts tut. Auch im Bayerischen Wald kamen dadurch Tiere zurück, so etwa Luchse, Wölfe, Fischotter und das Auerhuhn.
Rund eine Million Arten sind weltweit vom Aussterben bedroht. Doch das Engagement für ihren Schutz ist in vollem Gange. Manche siedeln ein Ameisenvolk um, andere wildern eine Herde Wisente aus. Und im Kongo helfen sogar Hunde, die Gorillas zu schützen.
Nach ihrer Ausrottung waren die Jaguare jahrzehntelang aus dem Norden Argentiniens verschwunden. Ein groß angelegtes Auswilderungsprojekt ermöglicht ihnen nun die Rückkehr. Sie soll das ganze Ökosystem wieder ins Gleichgewicht bringen.