Warum eure Spenden für uns so wichtig sind

Liebe Squirrel Community,
im Frühjahr hatten wir euch gebeten, an einer kurzen Umfrage zu Squirrel News teilzunehmen. Mehr als 500 Personen haben das getan. Und über die wichtigsten Ergebnisse hatten wir hier berichtet. Gleichzeitig gab es zum Thema Spenden so viel zu sagen, dass wir dazu einen eigenen Beitrag schreiben wollten – und hier kommt er.
Warum Spenden für uns mehr sind als ein kleiner Zuschuss
Für andere Projekte mögen Spenden oft nur ein kleiner Zuschuss sein. Bei uns ist es anders: Die Spenden sind die wichtigste Säule unseres Budgets. Das hat verschiedene Gründe:
- Wir wollen den Zugang zu unserem Angebot auch für Menschen ermöglichen, die wenig Geld haben, und deshalb die Nutzung von Squirrel News nicht kostenpflichtig machen;
- wir wollen die Leseerfahrung nicht mit Werbung verschlechtern oder die Auswahl durch Affiliate-Links verzerren;
- und abgesehen davon gibt es auch kaum Großförderer in Deutschland, die journalistische Bildungsangebote mit relevanten Summen fördern.
Wir setzen deshalb auf unsere Community, also auf euch. Das bedeutet aber natürlich, dass genügend Personen regelmäßig spenden müssen, damit genug Budget in die Kasse kommt. Je weniger von euch spenden, desto schwieriger wird es, Squirrel News professionell und hochwertig zu betreiben. Je mehr von euch spenden, desto besser, stabiler und nachhaltiger kann sich Squirrel News entwickeln.
Bei all denen, die uns bisher schon mit ihren Spenden unterstützen, möchten wir uns an dieser Stelle einmal mehr von ganzem Herzen bedanken!
Allerdings wird in unserer Umfrage auch klar, dass längst nicht alle, denen Squirrel News am Herzen liegt, bisher auch spenden. So haben fast 90 Prozent in ihren Antworten angegeben, Squirrel News schon einmal (19 Prozent) oder sogar mehrmals (70 Prozent) weiterempfohlen zu haben. Gleichzeitig gaben 72 Prozent an, sie hätten noch nie gespendet. Das passt für uns noch nicht so richtig zusammen…
„Ich müsste es einfach tun“
Natürlich verstehen wir es, wenn jemand nicht viel Geld hat und auf jeden Euro achten muss. So lautete auch eine der häufigsten Antworten auf die Frage: „Was müsste passieren, damit du an Squirrel News spendest?“ – „Mein Einkommen reicht nicht aus“ bzw. „Ich bräuchte mehr Geld“. Zwei Euro im Monat sind zwar nicht besonders viel. Aber wenn es selbst dafür zu knapp ist, akzeptieren wir das gerne.
Die andere häufige Antwort auf die Frage „Was müsste passieren, damit du an Squirrel News spendest?“ lautete jedoch: „Ich weiß es gerade selbst nicht / müsste es einfach tun / gelobe Besserung“. Ab und an kam noch die Antwort dazu: „Ich wusste gar nicht, dass / wie man spenden kann.“ Für euch alle fügen wir einfach schon einmal gleich hier unseren Spenden-Button ein. Vielleicht ist es jetzt ja gerade der richtige Moment!
So wäre unsere Arbeit nicht möglich
Zwei weitere Antworten lauteten: „Ich spende nur für den Tierschutz“ und„Es ist zwar wichtig, aber nicht dringlich genug. Meine Spenden gehen eher an humanitäre Organisationen.“
Wenn alle diese Einstellung hätten, könnten wir Squirrel News sofort einstellen. Natürlich stimmt es: So dringlich wie an hungernde Kinder oder die Opfer eines Erdbebens wird eine Spende an Squirrel News tatsächlich nie. Schon deshalb, weil wir das Projekt einfach beenden würden, bevor wir hungern müssten. Dann würden wir uns andere, viel besser bezahlte Jobs suchen. Aber es gäbe eben auch keinen kostenlosen, konstruktiven Nachrichten-Überblick mehr von uns.
In die gleiche Richtung geht die Antwort: „Ich spende auch nicht für andere Nachrichten.“ Sie soll wohl bedeuten:„Ich zahle auch nicht für andere Nachrichten.“ Auch darin drückt sich die Einstellung aus, dass Journalismus es nicht wert ist, dafür Geld auszugeben. Wenn mehr Nutzer diese Antwort gegeben hätten, würden wir wahrscheinlich anfangen, an einer harten Paywall zu arbeiten. Dann könnten Menschen mit geringem Einkommen unsere Nachrichten nicht mehr lesen. Aber zumindest hätten nur diejenigen Zugang, die auch den Wert unserer Arbeit anerkennen.
Eine andere Person erklärte als Grund, nicht zu spenden: „Weiß nicht. Ich gehe davon aus, dass ihr durch die Verlinkungen Geld verdient. Jedenfalls klicke ich oft die Meldungen an, um mehr zu lesen.“ Diese Annahme ist natürlich falsch. Natürlich ist es schön, wenn die Beiträge angeklickt werden. Es ist ja auch Sinn der Sache, weil sich dort der Großteil der Informationen befindet. Allerdings verdienen wir dadurch keinen Cent und wollen es auch gar nicht probieren, da das sonst die Qualität unserer Auswahl verzerren würde.
Ein weiterer Grund, nicht zu spenden, lautete: „Ich will sichergehen, dass die App bzw. Seite Bestand hat und nicht schon morgen verschwindet.“ Dieser Wunsch ist völlig legitim. Funktionieren wird allerdings das Gegenteil: Je mehr Leute spenden, desto länger hat Squirrel News Bestand. Und dass wir „nicht schon morgen verschwinden“, zeigen wir ja immerhin schon seit drei Jahren.
Mit inhaltlichen Wünschen, die darauf hinauslaufen, dass wir zuerst mehr eigene Artikel schreiben sollen, bevor eine Spende in Betracht kommt, ist es sich ähnlich. Denn gerade dafür bräuchten wir zuerst deutlich mehr Budget.
Technische Wünsche wiederum, wie ein überarbeitetes Design oder einen noch besser sichtbaren Spenden-Button, können wir leichter erfüllen, und mit unserem neuen Update haben wir ja viele davon ja schon umgesetzt.
Dafür verwenden wir eure Spenden
Abgesehen davon wurde auch der Wunsch geäußert zu erfahren, wofür wir die Spenden überhaupt verwenden. Damit wollten wir ohnehin schon längst beginnen und fangen deshalb jetzt damit an.
Jedes Jahr spenden mehrere hundert Personen an Squirrel News, ein Großteil davonmit regelmäßigen Beträgen. Die Einnahmen durch Spenden liegen im Moment im Durchschnitt etwas über 1000 Euro pro Monat, schwanken aber saisonal.
Der Großteil unserer Einnahmen (im Durchschnitt etwa 70 Prozent) fließt in die Redaktion, das heißt in das Sammeln, Filtern und Gewichten von Nachrichten, das Umschreiben von Überschriften und Zusammenfassungen, und in die Produktion unserer Ausgaben. Auch damit sind wir noch weit davon entfernt, normale Löhne zu zahlen. Aber es ermöglicht uns immerhin, erst einmal weiterzumachen.

Etwa ein Fünftel unserer Einnahmen investieren wir in Öffentlichkeitsarbeit und Marketing, um weiter zu wachsen – das heißt, um Squirrel News bekannter zu machen, mehr Leserinnen und Leser zu finden und damit auch mehr Unterstützerinnen und Unterstützer.
Unsere Fixkosten halten wir sehr gering, auch dadurch, dass wir kein Büro haben und komplett von zu Hause aus arbeiten. Unser Team ist mittlerweile ohnehin über die ganze Welt verteilt und sitzt nicht nur in Berlin, sondern auch in Münster, Würzburg, London, Los Angeles und auf den Philippinen.
Den Rest der Arbeit für Squirrel News – Management, Buchhaltung, App-Entwicklung und noch mehr – erledigt unser Team bisher komplett ehrenamtlich und unbezahlt. Der Marktwert dieser Arbeit läge nach drei Jahren locker im sechsstelligen Bereich.
Für manche Teammitglieder funktioniert das, weil sie gerade einen solide bezahlten Job haben und noch etwas Zeit nebenher. Für viele andere ist es schwierig und sie können aus finanziellen Gründen gar nicht mitmachen oder nicht so lange, wie sie es gerne würden.
Mit euren Spenden helft ihr, dass sich unser Team weiterentwickeln kann, eine gesunde Perspektive bekommt und gute Arbeit abliefert – von der redaktionellen Auswahl bis hin zu Technik und Design. Und je mehr von euch mitmachen, desto besser wird es.
Herzliche Grüße
Euer Squirrel News Team