Zum Jahreswechsel haben wir noch einmal einige der wichtigsten und spannendsten lösungsorientierten Beiträge zusammengestellt, die wir im letzten Jahr gesammelt haben. Sie zeigen einmal mehr, wie viel sich auch in Krisenzeiten noch nach vorne bewegt.
Island verkürzt Arbeitszeiten – bei gleichem Gehalt
Zwei Großversuche in der Hauptstadt Reykjavik haben in den letzten Jahren die Verkürzung von Arbeitszeiten bei gleichen Gehalt untersucht und hatten „überwältigenden Erfolg“. In der Folge wurden die Arbeitszeiten der meisten islandischen Angestellten deutlich verringert.
Die erste Stadt der Schweiz wird bald per Jobsharing regiert
Obwohl es offiziell gar nicht vorgesehen ist, werden sich in der Schweizer Gemeinde Yverdon-les-Bains ein Mann und eine Frau das Bürgermeisteramt teilen. Beide arbeiten mit 80 Prozent und beziehen das gleiche Gehalt. Nachbarstädte wollen bereits folgen.
Mehrere hundert Millionen Menschen erkranken jedes Jahr an Malaria. Etwa 400.000 sterben daran, davon 270.000 Kinder. Nun hat zum ersten Mal ein Impfstoff die Anforderungen der WHO erfüllt.
Die Nigerianerin Ngozi Okonjo-Iweala wird neue Generaldirektorin der WTO. Sie ist die erste Frau und die erste Afrikanerin, die die Welthandelsorganisation führt.
Nach Angaben der Weltgesundheits-Organisation konsumieren weltweit immer weniger Menschen Tabakprodukte. Bei jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren ist der Verbrauch in den letzten zwei Jahrzehnten besonders stark gesunken.
Luft wird immer sauberer, sollte aber noch besser sein
Die Luft in der Europäischen Union wird immer sauberer. Immer weniger Menschen sterben dadurch frühzeitig. Strengere Standards und Maßnahmen könnten aber noch mehr Leben retten.
Äthiopien will 2021 sechs Milliarden Bäume pflanzen
Schon in den vergangenen Jahren hat Äthiopien mit Milliarden gepflanzter Bäume für Aufsehen gesorgt. In diesem Jahr soll das ehrgeizige Programm fortgeführt werden.
Die Mongolei will bis 2030 eine Milliarde Bäume pflanzen
Die Mongolei ist das am dünnsten besiedelte Land der Welt. Mehr als drei Viertel der Fläche sind von Wüstenbildung betroffen. Nun hat die Regierung einen Aktionsplan verabschiedet, der auch den Bau von Brunnen und Bewässerungssystemen vorsieht.
„Wir können die Lebensbedingungen von Hunderttausenden verbessern“
Die Begrünung von Wüsten gilt als wichtige Maßnahme gegen den Klimawandel. Ein niederländischer Geo-Ingenieur hat nun einen Plan entwickelt, wie man aus der Sinai-Halbinsel in fünf Schritten eine grüne Oase machen und damit den gesamten Nahen Osten verändern könnte.
Das deutsche Pharmaunternehmen Biontech will 2022 demnächst auch in Afrika seinen Corona-Impfstoff herstellen. Mittelfristig sollen dort Hunderte Millionen Dosen hergestellt werden, um die medizinische Versorgung auf dem Kontinent zu verbessern.
Biontech baut Anlage für maßgeschneiderte Krebsmedikamente
Schon ab 2023 will Biontech in Mainz neuartige Krebsmedikamente herstellen, die wie der Corona-Impfstoff die mRNA-Technik nutzen. Die Krebsmittel sollen dann für jede Person individuell angefertigt werden – innerhalb von nur sechs Wochen.
Wie Hedgefonds-Freibeuter den Ölriesen Exxon kaperten
Ein sechs Monate alter Mini-Hedgefonds wollte den Ölgiganten Exxon Mobil zu mehr Klimaschutz zwingen – und errang einen überraschenden Sieg. Künftig sitzen im zwölfköpfigen Verwaltungsrat drei Aktivisten.
Seit vier Jahren kämpft eine Bürgerinitiative aus Genf dafür, die Straßen der Stadt von Werbung zu „befreien“. Nun hat eine Mehrheit im Parlament beschlossen: Die Forderung soll ab 2025 umgesetzt werden.
Weltweit leiden 800 Millionen Menschen an Hunger, dazu kommt „verborgener Hunger“ durch Mangelernährung. Ein Sozialunternehmer hat deshalb eine Maschine erfunden, die Mehl mit Nährstoffen anreichert und dadurch Leben rettet.
Wie ein Augenarzt arme Menschen vor Blindheit schützen will
Viele Menschen weltweit haben kaum Zugang zu Augenärzten. Andrew Bastawrous hat deshalb einen Sehtest fürs Smartphone entwickelt. Er ermöglicht einfache Massenscreenings.
Ein Brille für Menschen weltweit, die sich sonst keine leisten können: das ist die Vision des Mathe- und Physiklehrers Martin Aufmuth. 2012 tüftelte er noch in seiner Waschküche daran. Heute ist sein Social Business auf drei Kontinenten aktiv und hat 300.000 Brillen gebogen.
Um den bevorstehenden Bauboom in Afrika und Asien zu bewältigen, produziert eine thüringische Firma in Namibia Bauelemente, die an Lego-Steine erinnern. Sie lassen sich schnell auf- und abbauen. Zudem wird bei der Herstellung viel CO2 eingespart.
In Ländern wie Malawi sind Fahrräder lebenswichtig: Vielen Schülerinnen etwa ermöglichen sie den Zugang zu Bildung. Nur besitzen die meisten keine. Eine NGO verteilt deshalb zehntausende Räder pro Jahr – und bildet nebenher Mechaniker aus.
„Sie hat einfach erklärt, was wir bisher nicht wussten“
Die Aktivistin Rugiatu Turay hat ein wirksames Konzept entwickelt, um die Praxis der Genitalverstümmelung in Sierra Leone zurückzudrängen. Sie setzt auf respektvollen Dialog, alternative Einkommensquellen für die „Soweis“ und die gewaltlose Fortführung der Tradition.
Brasiliens Gefängnisse sind eigentlich ein Horror für die Gefangenen. Doch ein alternatives Modell, in dem die Häftlinge sich selbst verwalten, erzielt traumhaft niedrige Rückfallquoten. Jetzt soll es zum Vorbild für ganz Lateinamerika werden.
In der Coronakrise steigt die häusliche Gewalt weltweit. Einige Initiativen wollen die Täter zur Einsicht bringen, damit sie nicht erneut zuschlagen. Dabei hilft auch moderne Technologie.
Wie sich mit App und VR-Brille Angststörungen behandeln lassen
Noch immer gibt es in Deutschland viel zu wenige Therapieplätze. Die App „Invirto“ kann das nicht ändern, bietet seit zwei Jahren aber eine zusätzliche Hilfe an: Menschen mit Angststörung können sich ihren Ängsten in der digitalen Umgebung gezielt und dosiert stellen.
Das österreichische „Plaudernetz“ verbindet Menschen, die sich nicht kennen, anonym per Telefon. In der Corona-Pandemie halft es einsamen Menschen, Bezugspersonen zu finden. Nun soll es dauerhaft etabliert werden.
In den USA gibt es viermal so viele Weißkopfseeadler wie 2009
Anfang der 60er Jahre war die Zahl der Weißkopfseeadler in den USA auf 417 Brutpaaren gefallen. Durch die Zusammenarbeit von Behörden, Stämmen, NGOs und privaten Landbesitzern hat sich die Population erholt. Inzwischen gibt es mehr als 70.000 Brutpaare.
In den argentinischen Esteros del Iberá läuft eines der größten Wiederansiedelungsprojekte weltweit. Brillenkaiman, Ameisenbär und Großflügelara sind schon da. Nun kehrt auch noch der Jaguar zurück ins zweitgrößte zusammenhängende Feuchtgebiet der Erde.