Gerichte in den Niederlanden und Australien fällen wegweisende Urteile zum Schutz des Klimas und künftiger Generationen; Forscher aus Japan stellen aus Essensresten ultrastabile Beton-Alternativen her; und ein zuvor blinder Mann kann dank Gentherapie wieder Objekte erkennen: Hier kommt unsere neueste Ausgabe
Australische Regierung muss junge Menschen vor Klimaschäden schützen
Gerade erst hatte das deutsche Bundesverfassungsgericht in einem wegweisenden Urteil die Politik zu mehr Generationengerechtigkeit gezwungen. Nun fällt ein australisches Gericht ein ähnliches Urteil. Acht Teenager hatten dort geklagt.
Shell muss Kohlendioxid-Ausstoß drastisch verringern
Ein Gericht in Den Haag fällt ein weitreichendes Urteil gegen den Ölkonzern. Im Dienste des Klimaschutzes muss das Unternehmen seine Geschäftspolitik ändern.
Längstes Strom-Seekabel der Welt verbindet Deutschland mit Norwegen
Das Projekt hat Vorteile für beide Seiten: Über 600 Kilometer Entfernung können Deutschland und Norwegen in Zukunft große Mengen Ökostrom austauschen, um Schwankungen bei Wind-, Sonnen- und Wasserkraft auszugleichen.
Japanische Forscher entwickeln Beton-Alternative aus Essensresten
Beton ist extrem klimaschädlich, an Alternativen mangelt es aber noch. Forscher aus Japan haben jetzt aus Essensresten Materialien hergestellt, die ähnliche Eigenschaften haben. Ein Stoff aus Kohlblättern sei sogar dreimal bruchfester als Beton.
Wie leicht man Sehbehinderte vor Stolperfallen schützen könnte
Die Selbsthilfeinitiative Pro Retina will im Juni mit einer bundesweiten Aktion auf Probleme sehbehinderter Menschen aufmerksam machen. In Trier hat sie bereits gezeigt, wie einfach man ihnen im Alltag helfen könnte.
Nach monatelangem Training kann der Patient Gegenstände auf einem Tisch erkennen und die Streifen eines Zebrastreifens zählen. Geholfen hat ihm die Optogenetik, in die Mediziner große Hoffnungen setzen.
„Das Abkommen mit Namibia kann nur ein Start sein“
Nach jahrelangen Verhandlungen erkennt Deutschland seine Kolonialverbrechen an den Herero und Nama in Namibia als Völkermord an und zahlt Entschädigungen in Milliardenhöhe. Für den deutsch-namibischen Politiker Ottmar von Holtz ist das jedoch nur ein erster Schritt.
Noch immer sehen viele Menschen in Europa Afrika als Kontinent ohne Zukunft. Dabei ist längst vieles im Wandel. Von Apps für Kleinbauern bis über neue Mittelschichten bis zum afrikanischen Freihandelsabkommen: Vieles spricht dafür, dass dieses Jahrhundert auch ein afrikanisches sein wird.
Sexuelle Belästigung und Gewalt waren in Ägypten ein großes Problem, über das kaum gesprochen wurde. In den letzten Jahren hat sich das geändert. Plötzlich sprechen auch Menschen über Frauenrechte, die sich zuvor nie dafür interessiert haben.
Das House of One in Berlin soll Synagoge, Moschee und Kirche zugleich werden und zeigen, wie viel die Religionen verbindet. Der Rabbiner Andreas Nachama ist maßgeblich an der Planung beteiligt und erzählt von den Hintergründen und Absichten des einmaligen Baus.